Die Gesundheit der Mitarbeitenden ist eine zentrale Grundlage für den Erfolg jedes Unternehmens. Insbesondere in Zeiten zunehmender Arbeitsbelastung und wachsender Anforderungen spielt die psychische Gesundheit eine entscheidende Rolle. Ein wirkungsvolles Instrument, um die Gesundheit der Belegschaft zu fördern und gleichzeitig gesetzliche Verpflichtungen zu erfüllen, ist die Durchführung von Gesundheitsbefragungen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung.
Warum Gesundheitsbefragungen in Unternehmen wichtig sind
Gesundheitsbefragungen sind strukturierte Erhebungen, die darauf abzielen, die Arbeitsbedingungen, das Wohlbefinden und die gesundheitlichen Risiken der Mitarbeitenden zu analysieren. Sie bieten klare Vorteile:
- Frühzeitige Identifikation von Risiken
Durch anonyme und umfassende Befragungen lassen sich potenzielle Belastungsfaktoren wie hohe Arbeitsintensität, unklare Rollenverteilungen oder mangelnde Work-Life-Balance frühzeitig erkennen. Dies ermöglicht präventive Maßnahmen, bevor sich diese Faktoren negativ auf die Gesundheit auswirken. - Erfüllung gesetzlicher Anforderungen
Die Gefährdungsbeurteilung ist gemäß § 5 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtend, und seit 2013 schließt diese auch psychische Belastungen mit ein (Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2023). Eine Gesundheitsbefragung ist ein effektives Mittel, um die psychische Gefährdungsbeurteilung systematisch und gesetzeskonform durchzuführen. - Verbesserung der Unternehmenskultur
Gesundheitsbefragungen signalisieren den Mitarbeitenden, dass ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden ernst genommen werden. Dies fördert das Vertrauen, stärkt die Bindung an das Unternehmen und trägt langfristig zur Steigerung der Arbeitszufriedenheit bei (European Agency for Safety and Health at Work, 2022).
Integration der Gesundheitsbefragung in die Gefährdungsbeurteilung
Die Kombination von Gesundheitsbefragungen mit der Gefährdungsbeurteilung bietet mehrere Vorteile:
- Ganzheitliche Perspektive: Neben den klassischen physischen Arbeitsrisiken können psychische Belastungen wie Stress, Mobbing oder Überforderung systematisch erfasst und bewertet werden (Rauschenbach et al., 2020).
- Datengestützte Entscheidungen: Die Ergebnisse der Befragung liefern konkrete Hinweise für passgenaue Interventionen, wie z. B. die Optimierung von Arbeitsprozessen, die Einführung von Gesundheitsprogrammen oder die Verbesserung von Führungsstrukturen (Weber, 2019).
- Kontinuierliche Verbesserung: Durch regelmäßige Wiederholung der Befragungen kann der Erfolg von Maßnahmen gemessen und kontinuierlich angepasst werden.
Gesetzlicher Rahmen und EU-weite Standards
Die Einbindung der Gesundheitsbefragung in die Gefährdungsbeurteilung entspricht nicht nur den Anforderungen des deutschen Arbeitsschutzgesetzes, sondern auch den Richtlinien der EU. Die Europäische Rahmenrichtlinie über Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (89/391/EWG) fordert von Unternehmen, geeignete Maßnahmen zur Vermeidung von Risiken und zur Förderung des Wohlbefindens der Arbeitnehmenden zu ergreifen. Dies umfasst explizit auch die psychische Gesundheit (Europäische Kommission, 2023).
Unternehmen, die sich an diese Standards halten, profitieren von mehr als nur der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Sie stärken ihre Position als attraktiver Arbeitgeber, senken krankheitsbedingte Ausfälle und fördern eine nachhaltige Unternehmenskultur.
Fazit: Gesundheitsbefragungen als Win-Win-Instrument
Die Verknüpfung von Gesundheitsbefragungen mit der Gefährdungsbeurteilung ist ein effektiver Weg, um die Gesundheit der Mitarbeitenden systematisch zu fördern, Risiken frühzeitig zu erkennen und gesetzliche Vorgaben zu erfüllen. In einer Arbeitswelt, die immer komplexer und dynamischer wird, sind solche präventiven Ansätze ein unverzichtbares Werkzeug für Unternehmen, die sich zukunftsorientiert und verantwortungsbewusst aufstellen wollen.
Ein gesundes Unternehmen beginnt bei gesunden Mitarbeitenden. Gesundheitsbefragungen sind der erste Schritt in die richtige Richtung.
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Quellenverzeichnis
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2023). Gefährdungsbeurteilung: Eine Grundlage für Sicherheit und Gesundheitsschutz. Verfügbar unter: https://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/a357-gefaehrdungsbeurteilung.html
- European Agency for Safety and Health at Work (2022). Healthy Workplaces Campaign. Verfügbar unter: https://osha.europa.eu
- Europäische Kommission (2023). Europäische Rahmenrichtlinie über Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Verfügbar unter: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A31989L0391
- Rauschenbach, C., & Weber, C. (2020). Psychische Gefährdungsbeurteilung in der Praxis: Eine Anleitung für Unternehmen. Springer Verlag.
- Weber, C. (2019). Betriebliches Gesundheitsmanagement und seine Rolle bei der Gefährdungsbeurteilung. Prävention und Gesundheitsförderung, 14(3), 198-205.