In einer Welt, die sich immer schneller dreht, suchen Menschen und Organisationen nach Wegen, um Klarheit, Sinn und psychisches Wohlbefinden zu finden. Coaching hat sich dabei längst von einer Trendmaßnahme zur wirkungsvollen Begleitung auf Augenhöhe entwickelt. Besonders effektiv zeigt sich die Kombination zweier starker Ansätze: Systemisches Coaching und die Positive Psychologie. Ihre Synergie fördert nicht nur Resilienz und Handlungsspielräume, sondern sie steigert nachweislich die Lebensqualität.
Coaching wirkt, aber wie genau?
Im Coaching geht es nicht nur um Problemlösung, sondern um Potenzialentfaltung. Der systemische Ansatz lädt dazu ein, die eigene Situation in einem größeren Zusammenhang zu betrachten. Dies gilt im beruflichen wie im privaten Kontext. Durch gezielte Fragen, Perspektivwechsel und Reflexion entstehen neue Handlungsräume. Die Positive Psychologie ergänzt diesen Prozess um eine bewusste Fokussierung auf das, was stärkt: persönliche Ressourcen, Sinn, Stärken und positive Emotionen.
Eine Metaanalyse von Sin & Lyubomirsky (2009) zeigt, dass Positive Psychology Interventions (PPIs) das subjektive Wohlbefinden signifikant verbessern, mit einer durchschnittlichen Effektstärke von d = 0.35. Coaching-Ansätze, die systemisches Denken und positive Psychologie kombinieren, schneiden dabei besonders gut ab: Grant & Atad (2022) fanden in einer randomisierten Studie stärkere Effekte auf Zielerreichung, Selbstreflexion und Selbstregulation als bei klassischen Positivitätsübungen allein.

Was passiert, wenn beides zusammenkommt?
In der Praxis zeigt sich: Die Kombination wirkt. Wenn etwa Zielarbeit (z. B. nach dem GROW-Modell) mit ressourcenorientierten Methoden wie Reframing, Dankbarkeitsübungen oder dem PERMA-Modell verknüpft wird, berichten Klient:innen von:
- mehr Klarheit in Entscheidungen
- gestärkter Resilienz
- besserer Balance zwischen Beruf und Privatleben
- spürbar mehr Lebenszufriedenheit
Diese Wirkung zeigt sich sowohl in Einzelcoachings als auch im organisationalen Kontext.
Beispiele aus der Forschung:
Grant & O’Connor (2010) fanden, dass lösungsorientiertes Coaching das subjektive Wohlbefinden stärker förderte (d = 0.45) als problemzentrierte Ansätze (d = 0.21).
Fullen et al. (2022) zeigten, dass ein achtwöchiges Wellness-Coaching bei älteren Erwachsenen die psychologische Lebensqualität und das Sinnempfinden nachhaltig verbessert.
Swarbrick et al. (2016) beobachteten in einem Peer-Coaching-Programm signifikante Steigerungen der Lebensqualität und Selbstwirksamkeit, insbesondere durch SMART-Zielarbeit.
Was heißt das für Coaching in der Praxis?
Bei der Arbeit mit unseren Klient*innen kombinieren wir beide Ansätze flexibel und auf die jeweilige Situation abgestimmt. Systemische Fragen schaffen Tiefe, während Interventionen aus der Positiven Psychologie (wie Stärkentests, Wertearbeit oder die Arbeit mit „positiven Routinen“) Leichtigkeit und Orientierung bieten.
Besonders bewährt hat sich:
- Reframing + Stärkenorientierung = Neue Perspektiven entwickeln
- Zielarbeit + Meaning = Ziele mit Sinn verknüpfen
- Zirkuläre Fragen + Selbstwirksamkeit = Handlungsfähigkeit zurückgewinnen
Unsere Haltung im Coaching
In unserer gemeinsamen Arbeit stehen Sie als Mensch mit all Ihren Ressourcen, Stärken und Möglichkeiten im Mittelpunkt. Wir arbeiten wertschätzend, empathisch und lösungsorientiert, vor allem mit dem Ziel, Ihre Autonomie zu stärken und einen echten Raum für Entwicklung zu schaffen.
Coaching verstehen wir als einen begleiteten Denkraum, in dem neue Perspektiven entstehen dürfen, jenseits von Leistungsdruck oder Selbstoptimierung. Besonders wichtig ist uns, Ihre Lebensqualität und Ihr Wohlbefinden nachhaltig zu fördern. Es geht nicht um schnelle Lösungen, sondern um echte, tragfähige Veränderungen, die zu Ihnen und Ihrem Leben passen.
Für wen ist das interessant?
- Unternehmen: z. B. zur Förderung von Resilienz & Führungskompetenz, Gesundheitsprävention und Organisationskultur
- Einzelpersonen: z. B. bei beruflicher Neuorientierung, persönlichen Umbrüchen oder zur individuellen Weiterentwicklung
Coaching ist kein „nice to have“. Viel mehr kann es ein echter Wirkfaktor für nachhaltige Veränderung sein. Besonders dann, wenn strukturierte Reflexion auf positive Aktivierung trifft. Die Verbindung von Systemischem Coaching und Positiver Psychologie ist dabei kein Trend, sondern ein tragfähiger, wissenschaftlich fundierter Ansatz für echte Entwicklung. und das im Innen wie im Außen.
Neugierig geworden?
Informieren Sie sich über unser Angebot, ob Einzelcoaching, Führungskräfteentwicklung oder Coaching für Ihr Team:
Wir begleiten Sie mit Klarheit, Tiefe und einer Prise Leichtigkeit.
Literaturauswahl / Quellen
Fullen, M. C., Smith, J. L., Clarke, P. B., Westcott, J. B., McCoy, R., & Tomlin, C. C. (2022). Holistic Wellness Coaching for Older Adults: Preliminary Evidence for a Novel Wellness Intervention in Senior Living Communities. Journal of Applied Gerontology, 42(3), 427–437. https://doi.org/10.1177/07334648221135582
Grant, A. M., & Atad, O. I. (2022). Coaching psychology interventions vs. positive psychology interventions: The measurable benefits of a coaching relationship. The Journal of Positive Psychology, 17(4), 532–544. https://doi.org/10.1080/17439760.2021.1871944
Grant, A. M., & O’Connor, S. A. (2010). The differential effects of solution-focused and problem-focused coaching questions: a pilot study with implications for practice. Industrial and Commercial Training, 42(2), 102–111. https://doi.org/10.1108/00197851011026090
König, E., & Volmer, G. (2019). Handbuch Systemisches Coaching: Für Coaches und Führungskräfte, Berater und Trainer (3., überarb. Aufl.). Beltz. http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-epflicht-1136852
Purcell, N., Zamora, K., Bertenthal, D., Abadjian, L., Tighe, J., & Seal, K. H. (2021). How VA Whole Health Coaching Can Impact Veterans’ Health and Quality of Life: A Mixed-Methods Pilot Program Evaluation. Global Advances in Health and Medicine, 10, 2164956121998283. https://doi.org/10.1177/216495612199828
Seligman, M. E. P. (2011). Flourish: A Visionary New Understanding of Happiness and Well-being. New York: Free Press.
Sin, N. L., & Lyubomirsky, S. (2009). Enhancing well-being and alleviating depressive symptoms with positive psychology interventions: A practice-friendly meta-analysis. Journal of Clinical Psychology, 65(5), 467–487. https://doi.org/10.1002/jclp.20593
Swarbrick, M., Gill, K. J., & Pratt, C. W. (2016). Impact of peer delivered wellness coaching. Psychiatric Rehabilitation Journal, 39(3), 234–238. https://doi.org/10.1037/prj0000187