Was sind die Definitionen von Gesundheit und Gesundheitsförderung?

Was ist die Definition von Gesundheit?

Wie selbstverständlich sprechen wir über unsere Gesundheit. Doch was ist die eigentliche Definition des Begriffs der Gesundheit? 1946 formulierte die WHO erstmals eine Definition von Gesundheit:
„Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen. Der Besitz des bestmöglichen Gesundheitszustands bildet eines der Grundrechte jedes menschlichen Wesens, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Anschauung und der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung.“

Diese Definition hat sich über die Zeit stetig weiterentwickelt.

Der Bielefelder Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. Hurrelmann hat in Anlehnung an die neuste WHO Definition das Gesundheitsverständnis erweitert:
„Gesundheit bezeichnet den Zustand des objektiven und subjektiven Befindens einer Person, der gegeben ist, wenn diese Person sich in den physischen, psychischen und sozialen Bereichen ihrer Entwicklung in Einklang mit den Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils gegebenen äußeren Lebensbedingungen befindet. Gesundheit ist beeinträchtigt, wenn sich in einem oder mehreren dieser Bereiche Anforderungen ergeben, die von der Person in der jeweiligen Phase im Lebenslauf nicht erfüllt und bewältigt werden können. Die Beeinträchtigung kann sich, muss sich aber nicht in Symptomen der sozialen, psychischen und physisch-physiologischen Auffälligkeit manifestieren.“ (Hurrelmann/Richter 2013, S.8).

Aus diesen Definitionen lässt sich bereits erkennen, dass Gesundheit ganzheitlich zu verstehen ist und von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst werden kann. Darüber hinaus wird Gesundheit als ein variables Konstrukt angesehen, was sich kontinuierlich zwischen den Polen Gesundheit und Krankheit bewegt. Wir können durch unsere Art zu Leben selbst einen erheblichen Einfluss auf den Grad unserer Gesundheit nehmen. In diesem Zusammenhang soll nun auf den Begriff der Gesundheitsförderung vorgestellt werden.

Was bedeutet Gesundheitsförderung?

Die Gesundheitsförderung umfasst alle Maßnahmen und Aktivitäten, die der Gesundheit zugutekommen. Dabei sollen personale, soziale und mentale Ressourcen für die Gesunderhaltung mobilisiert und gestärkt werden. Menschen sollen befähigt werden, durch selbstbestimmtes Handeln ihre Gesundheitschancen zu erhöhen. Zudem sollen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wie die sozialen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen gesundheitsförderlicher gestaltet werden. Diese Beschreibung von Gesundheitsförderung ist stark geprägt vom Einfluss des salutogenetischen Ansatzes von Antonovsky und der Ottawa-Charta der WHO.

Das Modell der Salutogenese wurde vom amerikanisch-israelischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky entwickelt. Wie ist es möglich, dass trotz zahlreicher widriger Lebensbedingungen die Menschen gesund bleiben? Welche Faktoren lösen Bewegungen auf der gesund-krank-Skala aus? Welche Ressourcen setzen die Menschen ein, um gesund zu bleiben? Wie schaffen es Gesunde mit widrigen Umständen und Belastungen umzugehen? Diese Leitfragen des salutogenetischen Ansatzes markieren den Beginn eines Perspektivwechsels in der Erforschung des menschlichen Wohlbefindens. (vgl. Antonovsky 1997, S. 15ff) Antonovksys Ansatz basiert auf zwei Grundannahmen. Zum einen geht er davon aus, dass Krankheiten eine normale Erscheinung sind und nicht Abweichungen von der Normalität. Zum anderen betrachtet er Gesundheit und Krankheit als extreme Ausprägungen eines gemeinsamen multifaktoriellen Kontinuums. Der Mensch bewegt sich im Laufe seines Lebens auf diesem Kontinuum hin und her. Er befindet sich in der ständigen Auseinandersetzung mit seinen gesunden und kranken Anteilen. (vgl. ebd., S.22ff) Durch diese Betrachtung erhält der Mensch Souveränität, er wird mit all seinen Anteilen betrachtet, den gesunden und den kranken und nicht mehr nur auf die Symptome reduziert. Er kann mitwirken und mitbestimmen bei der Herstellung seiner Gesundheit. Der Blick fällt dabei auf die Lebensgeschichte des Menschen, auf die Ressourcen und die Potenziale, die darin zu finden sind und zur Gesundung beitragen können.

Wie Eingangs beschrieben geht es also vor allem um die Mobilisierung und Stärkung von Ressourcen. Es geht primär um Lösungsorientierung und nicht jedoch um die Problem Trance. Jeder Mensch trägt das Potenzial zur Veränderung und Ressourcen in sich. Darüber hinaus spielen ebenfalls die Methoden aus den gesundheitsfördernden Bereichen Ernährung, Bewegung, Entspannung und Stressmanagement eine zentrale Rolle und bieten vielfältige Möglichkeit um einen Zuwachs an Wohlbefinden, Gesundheit und Lebensqualität zu erlangen.

Wünschst du dir vielleicht Veränderung in deinem Leben oder einen Zuwachs an Wohlbefinden, Gesundheit und Lebensqualität? Ich informiere dich gerne über deine Möglichkeiten bei deinem persönlichen, kostenlosen Erstgespräch.